Wie ist der DQR aufgebaut?

Der DQR beschreibt auf acht Niveaus fachliche und personale Kompetenzen, an denen sich die Einordnung der Qualifikationen orientiert, die in der allgemeinen, der Hochschulbildung und der beruflichen Bildung erworben werden. Die Niveaus haben eine einheitliche Struktur. Sie beschreiben jeweils die Kompetenzen, die für die Erlangung einer Qualifikation erforderlich sind. Der DQR unterscheidet dabei zwei Kompetenzkategorien: „Fachkompetenz“, unterteilt in „Wissen“ und „Fertigkeiten“, und „Personale Kompetenz“, unterteilt in „Sozialkompetenz und Selbständigkeit“.

Der Kompetenzbegriff spielt im DQR eine bedeutende Rolle. Damit wird das zentrale Ziel aller Bereiche des deutschen Bildungssystems zum Ausdruck gebracht, den Lernenden den Erwerb einer umfassenden Handlungsfähigkeit zu ermöglichen. Es geht nicht um isolierte Kenntnisse und Fertigkeiten, sondern um die Fähigkeit und Bereitschaft zu fachlich fundiertem und verantwortlichem Handeln. Der DQR bezieht die mit einer Qualifikation verbundenen Lernergebnisse auf die berufliche und persönliche Entwicklung des Einzelnen (Fachkompetenz – Personale Kompetenz). Dabei nimmt er auch auf persönliche Einstellungen und Haltungen Bezug. In den Lehrplänen und Ordnungsmitteln der verschiedenen Bildungsbereiche wird das auf verschiedene Weise zum Ausdruck gebracht:

  • Das Lernen in Schulen ist nicht nur auf den Erwerb von Wissen und Kulturtechniken gerichtet, sondern soll auch die konstruktive Mitarbeit der Einzelnen an Lerngruppen fördern.
  • Handlungsbezogenes Lernen im Betrieb schließt die Entwicklung von Qualitätsbewusstsein und Kundenorientierung ein.
  • Die hochschulische Ausbildung zielt auf die Befähigung zum selbständigen wissenschaftlichen Arbeiten gemäß fachlichen Standards in Übereinstimmung mit der gesellschaftlichen Verantwortung von Forschung.

Kompetenzen sind die in lebenspraktischen Zusammenhängen weiterwirkenden Ergebnisse von Lernprozessen. Sie können grundsätzlich an verschiedenen Lernorten erworben werden. Das wird besonders deutlich auf den Niveaus 5 bis 7. So ist DQR-Niveau 6 definiert durch „Kompetenzen zur Planung, Bearbeitung und Auswertung von umfassenden fachlichen Aufgaben- und Problemstellungen sowie zur eigenverantwortlichen Steuerung von Prozessen“ (Niveauindikator). Der DQR bringt also zum Ausdruck, dass diese Kompetenzen Resultat des Lernens in der beruflichen ebenso wie in der hochschulischen Bildung sein können („in Teilbereichen eines wissenschaftlichen Faches oder in einem beruflichen Tätigkeitsfeld“).