Qualifikationssuche
- Qualifikation: Feinoptiker/Feinoptikerin
- Qualifikationstyp: Duale Berufsausbildung (3- und 3 ½-jährige Ausbildungen)
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DQR-/EQR-Niveau:
4
Um was für einen Qualifikationstyp handelt es sich?
Bei dieser Qualifikation handelt es sich um eine Duale Berufsausbildung (3- und 3½-jährige Ausbildung). In Deutschland ist das berufliche Bildungswesen von hoher Bedeutung. Eine zentrale Stellung kommt hierbei der Ausbildung im dualen System zu, die den Zugang zu vielen beruflichen Tätigkeitsfeldern ermöglicht, für die in anderen Ländern eine Ausbildung an einer Hochschule vorgesehen ist. Das System wird als dual bezeichnet, weil die Ausbildung an zwei eigenständigen Lernorten durchgeführt wird: im Betrieb und in der Berufsschule. Es verbindet den Erwerb theoretischen Wissens und praxisbezogener Kompetenzen mit der betrieblichen Praxis. Der erfolgreiche Abschluss befähigt zur unmittelbaren Berufsausübung als qualifizierte Fachkraft in einem staatlich anerkannten Ausbildungsberuf. Darüber hinaus knüpfen vielfältige berufliche Aufstiegsfortbildungen daran an.
Die Absolventen/innen verfügen über die für die Ausübung einer qualifizierten beruflichen Tätigkeit notwendigen beruflichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten (berufliche Handlungsfähigkeit). Sie verfügen über Kompetenzen zur selbständigen Planung und Bearbeitung fachlicher Aufgabenstellungen in einem umfassenden, sich verändernden beruflichen Tätigkeitsfeld.
Welche Lernergebnisse werden erreicht?
- Herstellen von optischen Bauelementen und Baugruppen aus Glas und anderen Materialien für Geräte mit optischen Komponenten in Einzel- und Serienfertigung
- Anfertigen von plan- und rundoptischen Bauelementen nach technischen Zeichnungen mit hoher Maßhaltigkeit manuell und an halb- und vollautomatischen Maschinen
- Fügen von optischen Bauelementen durch unterschiedliche Verfahren
- Reinigen und Veredeln von optischen Oberflächen mit unterschiedlichen Verfahren
- Montieren und Justieren von optischen und feinmechanischen Bauelementen zu Baugruppen
- Messen, Prüfen und Kontrollieren von optischen Bauelementen auf optische und geometrische Anforderungen
- Programmieren und Bedienen von Maschinen mit nummerischer Steuerung
- Bedienen von Produktionsanlagen und Überwachen des Produktionsablaufs, Feststellen, Beheben oder Veranlassen der Behebung von Störungen
- Kontrollieren, Lagern und Pflegen des Warenbestands
- Beraten von Kunden/Kundinnen in Bezug auf Produkte und Dienstleistungen und Bearbeiten von Reklamationen
- Durchführen der Arbeitsaufträge selbständig und im Team unter Beachtung der einschlägigen Vorschriften und Sicherheitsbestimmungen auf der Grundlage von technischen Unterlagen
- Beschaffen von Informationen
- Planen und Koordinieren der Arbeit unter Anwendung deutsch- und fremdsprachlicher Fachausdrücke und Dokumentieren der Leistungen
- Abstimmen mit Vorgesetzten, Arbeitskollegen und -kolleginnen sowie mit anderen Arbeitsbereichen unter Berücksichtigung der Kundenanforderungen
- Ergreifen von Maßnahmen zur Qualitätssicherung, zur Arbeitssicherheit sowie zum Gesundheits- und Umweltschutz
- Planen und Steuern der Arbeitsabläufe
- Kontrollieren, Protokollieren und Bewerten der Arbeitsergebnisse
- Anwenden von Normen und Richtlinien zur Sicherung der Produktqualität.
Welche zuständige Stelle vergibt die Qualifikationsbescheinigung?
Handwerkskammer (HWK), Industrie- und Handelskammer (IHK)
Was sind die Zugangsvoraussetzungen?
Es gibt keine formalen Zugangsvoraussetzungen. Jedoch muss die allgemeine Schulpflicht von neun bzw. zehn Vollzeitschuljahren erfüllt sein. Das Ausbildungsverhältnis kommt durch Abschluss eines Berufsausbildungsvertrages mit einem Betrieb der Wirtschaft oder mit einer vergleichbaren Einrichtung zustande.
Wie wird die Qualifikation erworben?
Die Ausbildung erfolgt in Betrieb und Schule: Im Betrieb erwerben die Auszubildenden praxisbezogene Kompetenzen im realen Arbeitsumfeld. An einem bis zwei Tagen pro Woche oder blockweise über ein bis zwei Wochen absolvieren die Auszubildenden die Berufsschule, in der allgemeine und berufliche Lerninhalte theoretischer Natur verzahnt zur praktischen Ausbildung im Betrieb vermittelt werden. Die Ausbildung schließt mit einer Prüfung vor dem Prüfungsausschuss der zuständigen Stelle ab.
Die Abschluss- bzw. Gesellenprüfung kann auch ablegen, wer nachweist, dass er mindestens das Eineinhalbfache der vorgeschriebenen Ausbildungszeit im Beruf oder in einem anderen einschlägigen Ausbildungsberuf tätig gewesen ist oder durch Zeugnisse oder andere Nachweise glaubhaft machen kann, dass er/sie berufliche Handlungsfähigkeit in hinreichendem Maße erworben hat (sog. „Externenprüfung“).
Welche Anschlussmöglichkeiten gibt es?
Nach Abschluss einer Berufsausbildung und entsprechender Praxiserfahrung haben die Absolventen/innen die Möglichkeit, einen staatlich geregelten Abschluss einer Aufstiegsfortbildung zu erwerben.
Nach in der Regel mindestens dreijähriger Berufspraxis und erfolgreichem Abschluss eines Eignungsfeststellungsverfahrens erhalten sie gemäß Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 06.03.2009 eine fachgebundene Hochschulzugangsberechtigung.